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IT-Probleme – KBV

Rechnungen sollen nicht an Praxen gehen

Die aktuelle Störung in der Telematikinfrastruktur (TI) sorgt weiter für Unmut in der Ärzteschaft. Am Donnerstag hat die Betreibergesellschaft gematik die Praxen erneut aufgefordert, umgehend einen Dienstleister zu kontaktieren. Der Termin solle möglichst in diesem Monat stattfinden. Unklar ist bislang allerdings, wer die Kosten für den Einsatz übernimmt. „Wir brauchen jetzt sofort eine Klärung, dass die Rechnungen nicht an die Praxen gehen“, forderte am Donnerstag Dr. Thomas Kriedel, Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV).
Kriedel: \”Solange das nicht geklärt ist, werden viele Ärzte und Psychotherapeuten verständlicherweise keinen Dienstleister beauftragen.“

Bis zu 80.000 Praxen von Ärzten, Psychotherapeuten und Zahnärzten sind seit einer Woche von der Telematikinfrastruktur abgeschnitten und können den Abgleich der Versichertendaten auf der Gesundheitskarte (VSDM) nicht durchführen (der änd berichtete). „Von der Störung ist auch die Übertragung der Quartalsabrechnung an die zuständige Kassenärztliche Vereinigung (KV) betroffen, insofern diese über die TI-Infrastruktur versendet wird“, warnte am Donnerstag der Software-Hersteller medatixx.

Betroffene Praxen sollen laut gematik nun mit ihrem IT-Servicepartner dann klären, ob das Problem über einen Fernzugriff oder vor Ort behoben werden kann. Der Termin, so schreibt die gematik weiter, sollte „schnellstmöglich“ vereinbart werden und noch vor dem Quartalswechsel stattfinden. Für KBV-Vorstand Kriedel ist dabei klar: „Wir brauchen rasch eine verbindliche Aussage dazu, dass anfallende Reparaturkosten übernommen werden und wer die Rechnungen erhält. Solange das nicht geklärt ist, werden viele Ärzte und Psychotherapeuten verständlicherweise keinen Dienstleister beauftragen.“

Die KBV will erreichen, dass der IT-Dienstleister nicht mit dem Arzt abrechnet. „Die Rechnungen sollen möglichst nicht an die Praxen gehen“, betonte Kriedel. Die KBV sei dazu bereits im Gespräch mit dem Bundesgesundheitsministerium und der gematik. Kriedel: „Wir erwarten bis spätestens Anfang nächster Woche eine Entscheidung.“

Die gematik hatte letzte Woche in einer Pressemitteilung erklärt, „dass den betroffenen Leistungserbringern kein finanzieller Schaden durch die Situation entsteht“. Offen blieb, wer die Kosten trägt und folglich auch die Rechnungen erhält.

05.06.2020 15:11, Autor: js, © änd Ärztenachrichtendienst Verlags-AG
Quelle: https://www.aend.de/article/206635